Big Wall Klassiker in Kalifornien.

Gemeinsam mit dem top Highliner und super Kletterer Mich Kemeter gings im Oktober ins Mekka der Big Wall Kletterer – ins Yosemite Valley in Kalifornien.

Ein traumhaft schöner, stabiler Herbst, gute Temperaturen und beeindruckende Big Walls. Ideale Bedingungen für einen tollen Kletterurlaub im ältesten Nationalpark der Erde.

Top motiviert und voller Tatendrang konnten wir einige beeindruckende Valley-Klassiker klettern. Der Traum vieler Kletterer.

„The Rostrum“ zum Aufwärmen…
Ich meine wahrscheinlich keine gute Idee. Mich kennt keine Gnade und wir klettern diesen Ultra-Rissklassiker. Die Unterarme melden sich in Kombination mit dem Jetleg gehörig. Wir bekommen einen ersten Geschmack von den für Europäer recht ungewohnten Offwith Rissen. Das sind überbreite Risse in denen voller Körpereinsatz gefragt ist 😉

Half Dome „Regular North West“
Die verhältnissmäßig hohen Temperaturen ließen glücklicherweise eine Begehung der Half Dome Nordwestwand zu. Diese unglaublich glatte Wand dominiert neben dem weltbekannten El Capitan das Yosemite Valley. Eine traumhafte Linie mit 25 Seillängen und prominenten Seillängen wie dem „Thanks God Ledge“. Ein elegantes, ausgesetztes, schmales Band mitten in der senkrecht abfallenden Nordwestwand.

„The Nose“ – der Megaklassiker
Laut Guidebook die schönste Route der Erde. 31 Seillängen in bestem, teils ausgesetztem Granit und eine top Linie mit namhaften Passagen wie King Swing, Great Roof oder Changing Corners warten auf uns. Wir starten um 06.00 Uhr morgens am Einstieg. Im Herbst sind die Tage kurz und wir beeilen uns und können nach 17 Stunden Kletterei den Ausstieg dieses Abenteuers erreichen. Ein gewonnener Tag mit super Eindrücken die für immer bleiben.

„Free Rider“ – Freikletterei par excellence

Der Free Rider (5.10d, 35 Seillängen) ist eine immer beliebter werdende Freiklettervariante der Salathé Wall am El Cap. Michs ehrgeiziges Ziel ist eine Rotpunktbegehung dieser Route in einem Tag.
Die Tage sind Anfang November leider schon sehr, sehr kurz und die Nächte ohne Schlafsäcke in der Wand zu kalt. Wir kommen leider nur bis zum „The Block“ bei Seillänge 25 und die Nacht bricht ein. Wir sind einfach zu langsam und entschließen uns zum Rückzug. Es fehlen immer noch 10 Seillängen bis zum Ausstieg. Wir seilen die Wand wieder ab und freuen uns auf ein gemütliches Bier im Warmen …

Beitragsbild (oben):
Mich Kemeter und ich (inkl. Jim Beam) am Stand vor dem
„Monster“ Offwith-Riss im „Free Rider“ am El Capitan.

Bild 2:
Der El Cap – der Granitmonolit der Extraklasse.

Bild 3:
Mich in einer der super Seillängen des „Freeblast“ am El Cap.

Bild 4:
Der Liebling der NP-Ranger…
Unser „high profile“ Van Baujahr 1972!

Bild 5:
Mich in der Pancake Flake nach dem Great Roof
in der Route „The Nose“ am El Cap.

Bild 6:
In den Zig-Zags in der Half Dome „Regular North West“.